top of page

Wie uns Glaubenssätze prägen und wie wir mit ihnen umgehen können.

  • Autorenbild: Matthias Wald
    Matthias Wald
  • 10. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Wenn wir uns auf die Reise mit Gewaltfreier Kommunikation einlassen, beginnt sie nicht im Gespräch mit anderen – sondern bei uns selbst. Wir richten uns innerlich aus, schauen nach innen und nehmen wahr, was in uns wirkt.

Ein wichtiger Teil davon sind unsere Glaubenssätze.


Glaubenssätze – keine Monster, sondern alte Wegbegleiter

Oft hören wir: „Du musst deine Glaubenssätze loswerden, die stehen dir nur im Weg." Doch so möchte ich nicht darauf schauen. Glaubenssätze sind keine Monster, die unser Leben zerstören wollen. Sie sind vielmehr Strategien, die wir irgendwann entwickelt haben, um Bedürfnisse zu erfüllen.

  • Manche haben uns Sicherheit gegeben.

  • Manche haben uns Zugehörigkeit ermöglicht.

  • Manche haben uns Orientierung geboten.

Dass dabei andere Bedürfnisse zu kurz kamen oder es bessere Wege gegeben hätte, heißt nicht, dass diese Glaubenssätze „falsch“ waren. Sie waren unsere damalige Lösung.


Verantwortung übernehmen statt Schuld verteilen

Ein früherer Kollege sagte einmal zu mir: „Die anderen müssen doch aufpassen, dass sie nicht meine Triggerpunkte treffen.“ Klingt nachvollziehbar – und doch geben wir damit die Verantwortung für unsere Gefühle und Bedürfnisse aus der Hand.

Wenn wir glauben, andere seien schuld an unserem Schmerz, bleiben wir abhängig. Wenn wir hingegen anerkennen, dass unsere Reaktion mit unseren eigenen Prägungen zusammenhängt, kommen wir wieder in Verbindung mit uns selbst.


Glaubenssätze neugierig erforschen

Was wäre, wenn wir unsere Glaubenssätze genauso betrachten würden, wie wir es mit Menschen tun? Mit der Grundannahme: „Dieser Glaubenssatz ist nicht hier, um mir zu schaden – er ist hier, um ein Bedürfnis zu erfüllen.“

Dann öffnet sich ein neuer Raum. Wir können fragen:

  • Welches Bedürfnis wollte dieser Glaubenssatz einmal schützen?

  • Erfüllt er dieses Bedürfnis heute noch?

  • Gibt es neue, stimmigere Wege?

Eine sehr schlaue Frau hat mal gesagt: "Ich glaube mir doch selber nicht, wenn ich ab morgen aus,

  • ich bin nicht gut genug ein

  • ich bin gut so wie ich bin

machen will."

Das ist aus meiner Sicht so genial, weil es zeigt wie gut sie sich kennt. Kleiner Spoiler, es gibt jedoch einen sehr guten Weg, Strategien von alten Glaubenssätzen zu ändern.


Eine kleine Übung

Überlege kurz:

👉 Welchen Glaubenssatz würdest du spontan von dir nennen können – und welches Bedürfnis steckt dahinter?

Vielleicht ist es der Satz „Ich muss stark sein“ – verbunden mit dem Bedürfnis nach Sicherheit. Oder „Ich darf nicht stören“ – getragen vom Bedürfnis nach Zugehörigkeit.

Allein dieses Innehalten und Fragen öffnet eine neue Verbindung zu dir selbst.


Fazit

Unsere Glaubenssätze sind nicht unsere Feinde. Sie sind alte Reisegefährten, die uns einmal gedient haben – und die wir heute liebevoll befragen dürfen, ob sie uns noch weiter begleiten sollen.

Auf der Reise mit GFK geht es darum, Verantwortung für uns selbst zu übernehmen. Nicht indem wir Schuld suchen, sondern indem wir lernen, zuerst auf uns zu hören.

Kommentare


bottom of page